„In Wuhledar nichts erreicht“: Russland degradiert offenbar nächsten General
Frankfurter Rundschau
Die russische Armee verliert bei Wuhledar im Donbass offenbar reihenweise Panzer. Jetzt ersetzt Moskau angeblich den verantwortlichen Befehlshaber.
Update vom Donnerstag, 6. April, 11.05 Uhr: Die Degradierung des russischen Donbass-Kommandeurs Rustam Muradow nimmt Konturen an. Nach mehreren Medienberichten (siehe Erstmeldung) berichtet nun auch der britische Geheimdienst von der Entlassung. Die auch in sozialen Medien gestreuten Meldungen zu Generaloberst Rustam Muradows Ablösung seien „höchstwahrscheinlich“ richtig, hieß es am Donnerstag aus London. „Es handelt sich um die bislang ranghöchste russische Militärentlassung im Jahr 2023, aber weitere sind wahrscheinlich, da Russland seine Ziele im Donbass weiterhin nicht erreicht“, hieß es weiter. Moskau äußert sich weiterhin nicht.
Erstmeldung vom 3. April: Wuhledar – Die militärischen Niederlagen Russlands im Donbass kosten im Ukraine-Krieg offenbar einem Spitzen-Kommandeur seinen Posten.
Denn: Wie das unabhängige russische Nachrichtenportal The Moscow Times unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium berichtet, wurde General Rustam Muradow seiner Aufgaben enthoben. Die Meldung lässt sich nicht unabhängig überprüfen, eine Bestätigung aus Moskau gibt es nicht.
Muradow soll vor den Kämpfen in der Ukraine Erfahrung in Syrien und im Südkaukasus gesammelt haben. Im Donbass sollen Einheiten der russischen Armee unter seinem Befehl bei Wuhledar jedoch ein regelrechtes Panzer-Debakel erlebt haben.
Konkret: Wie The Moscow Times schreibt, verloren Truppen unter seinem Kommando auf dem Höhepunkt der gescheiterten Wuhledar-Offensive im Februar „innerhalb von drei Tagen 103 militärische Ausrüstungsgegenstände, darunter 36 Panzer“. Das Nachrichtenportal verweist auf die niederländische Denkfabrik „Oryx“, die Open-Source-Daten verwendet, um Russlands Materialverluste während der völkerrechtswidrigen Invasion des westlichen Nachbarlandes nachzuvollziehen.