„Freedom Day“: Corona-Regeln in England fallen weg – Premier Johnson appelliert an die Verantwortung
Frankfurter Rundschau
Viele Engländer warten mit Vorfreude darauf, dass am „Freedom Day“ die Coronaregeln in England aufgehoben werden. Doch es gibt auch skeptische Stimmen.
London – Keine Abstandsregeln mehr, keine Maskenpflicht, endlich wieder Großveranstaltungen. Wenn am Montag (19.07.2021) die meisten Corona-Regeln in England ihre Gültigkeit verlieren, kehrt die Normalität zurück ins Leben – wenn da nicht die steigenden Inzidenzen wären. Dennoch ist Großbritanniens Premierminister Boris Johnson, der derzeit aufgrund der Corona-Infektion seines Gesundheitsministers Sajid Javid aus der Quarantäne regiert, davon überzeugt, dass seine Landsleute vernünftig und vorsichtig bleiben und keine unnötigen Risiken eingehen. Viele zweifeln, ob diese Strategie aufgehen kann, auch wenn – wie Johnsons Regierung begründet – ein großer Teil der Menschen in Großbritannien durchgeimpft ist. 52,6 Prozent haben den vollen Impfschutz, 68,1 Prozent der Einwohner:innen sind immerhin einmal geimpft. In den Ansteckungsraten mit über 50.000 neuen Fällen täglich sehen viele jedoch schon erste Schwierigkeiten hinter Johnsons neuem Masterplan. Nach diesem soll die „Verantwortung des Einzelnen“ die neue Strategie im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus sein, in geöffneten Pubs und Diskotheken, ausverkauften Fußballstadien und einem Nahverkehr, der zumindest keine Maskenpflicht mehr durchsetzen muss – die meisten Transportbetriebe, etwa Transport for London oder die West Midland Railway in der Region um Birmingham, haben sich allerdings bereits geäußert, dass es bei den bisherigen Regeln bleiben soll. London unter Labour-Bürgermeister Sadiq Khan hat insgesamt die Beibehaltung vieler Regeln in der 8,9-Millionen-Einwohner-Metropole angekündigt.More Related News