„Besatzer, es kommt ein Sturm“ – Neue Kampfbrigaden der Ukraine bereiten sich auf Gegenoffensive vor
Frankfurter Rundschau
Die Ukraine will russische Besatzungsgebiete zurückerobern – mithilfe von acht neuen Sturmbrigaden. Tausende machen sich stark für die Gegenoffensive.
Kiew - Die Ukraine will sich ihr Land zurückholen - koste es, was es wolle. Dies erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer TV-Ansprache am Freitag (21. April). „Wir bereiten auch aktiv neue Brigaden und Einheiten vor, die sich an der Front bewähren werden“, so Selenskyj kämpferisch. Hauptaufgabe sei die „Befreiung unserer Gebiete, das Zurückholen unserer Erde und unserer Menschen aus russischer Gefangenschaft.“
Acht neue Sturmbrigaden seien für die geplante Gegenoffensive neu gegründet worden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, genannt würden sie in der Ukraine auch „Burewiy“. Derzeit trainieren die Kampfeinheiten in den Wäldern bei Kiew oder geheimen Ausbildungsstätten, heißt es in Berichten von France24 und Reuters. Die markanten Titel der neuen Brigaden sollen deren Kampfkraft widerspiegeln: Sie heißen „Hurricane“, „Spartan“, „Border of Steel“ oder „Rage“.
Die Schaffung der neuen bewaffneten neuen Einheiten für den Ukraine-Krieg hatte das ukrainische Innenministerium laut France24 schon im Februar angekündigt. Das Ministerium hätte seitdem um Freiwillige geworben, die sich ihnen anschließen wollen. Mehr als 23.000 Ukrainer seien dem Aufruf schon gefolgt.
Das erklärte Ziel der neuen Sturmbrigaden werde auf der Rekrutierungswebseite der Armee deutlich formuliert: „Es ist an der Zeit, das zurückzugeben, was uns gehört“, stehe dort. In einer Online-Werbung heiße es außerdem siegesgewiss an Wladimir Putins Adresse: „Besatzer, es kommt ein Sturm!“ Ein 41-jähriger ehemaliger Manager, der sich für eine der Sturmbrigaden meldete, erklärt gegenüber dem französischen Portal: „Wir müssen zurückgewinnen, was uns genommen wurde.“
Noch sind die Sturmeinheiten der ukrainischen Armee nicht im Einsatz – in etwa einem Monat könne es laut Reuters aber soweit sein. Spezialkräfte würden derzeit teils noch im Ausland ausgebildet. An der Front sollen die neuen Einheiten dann Seite an Seite mit der regulären Armee kämpfen, unterstützt von modernen Kampfpanzern aus dem Westen und tausenden frischen Rekruten.