Österreich will Luftabwehr "Sky Shield" beitreten
n-tv
Unter Berufung auf seine Neutralität verweigert Österreich der Ukraine europäische Sicherheitsgarantien. Selbst sucht die Regierung in Wien allerdings Schutz bei europäischen Partnern: Kanzler Nehammer will Österreich unter das von Deutschland initiierte Luftverteidigungssystem "Sky Shield" führen.
Das neutrale Österreich plant den Beitritt zum deutschen "Sky Shield"-Projekt zum Aufbau eines besseren europäischen Luftverteidigungssystems. Das gab Kanzler Karl Nehammer bekannt. "Die Bedrohungslage hat sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine massiv verschärft", begründet der konservative Politiker die laufenden Beitrittsverhandlungen. Österreich müsse sich deshalb gemeinsam mit anderen europäischen Ländern vor Drohnen- und Raketenangriffen schützen.
Die von Deutschland initiierte "European Sky Shield Initiative" soll helfen, Lücken im derzeitigen NATO-Schutzschirm für Europa zu schließen. Defizite gibt es beispielsweise im Bereich ballistischer Raketen, die auf ihrer Flugbahn große Höhen erreichen, aber auch bei der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern. Mehr als ein Dutzend europäische Staaten haben sich dem Projekt bereits angeschlossen.
Österreich positioniert sich selbst als militärisch neutraler Staat. Dieser Status sei durch einen Beitritt zum "Sky Shield" nicht gefährdet, sagten Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in einer gemeinsamen Erklärung. "Es handelt sich um die Beteiligung an einem Schutzschirm, der zur Gefahrenabwehr dient", argumentierten sie.