
Ärzte beschreiben frühes Affenpocken-Symptom
n-tv
Deutschland ist mit aktuell 1790 gemeldeten Fällen ein Affenpocken-Hotspot. Um eine weitere Ausbreitung der Viren aufzuhalten, ist es nötig, die Infektion schnell zu diagnostizieren und zu behandeln. Ein mögliches frühes Krankheitszeichen wird nun vorgestellt.
Im frühen Stadium ist eine Infektion mit Affenpocken schwer zu diagnostizieren. Zudem beträgt die Inkubationszeit zwischen 5 und 21 Tage. Mediziner des Universitätsklinikums Bonn berichten deshalb von einem Fall, der auf ein frühes Symptom bei einer Infektion mit Affenpockenvirus hinweist. Stefan Schlabe und Christoph Boesecke stellen im "Deutschen Ärzteblatt" die Krankheitsgeschichte eines Patienten vor, der sich zunächst beim behandelnden Hausarzt wegen eines neu aufgetretenen Bläschens im Mundwinkel vorstellte. Der 51-Jährige ist HIV-Patient, der seit Jahren gut mit antiretroviraler Therapie eingestellt ist.
Der Mann, der sonst keine weiteren Krankheitszeichen zeigte, bekam zunächst eine Salbe verordnet und wurde nach Hause geschickt. Doch half diese nicht und schon wenige Tage später entstand aus dem Bläschen ein sogenannter Mundwinkelulkus, also ein schmerzhaftes Geschwür im Mundwinkel. Der Patient stellte sich deshalb erneut bei seinem Hausarzt vor, der einen Abstrich von dem Geschwür machte und zur Untersuchung in ein Labor schickte. Dort wurde mithilfe der sogenannten Polymerasekettenreaktion (PCR) Affenpockenviren nachgewiesen.
Der infizierte Patient entwickelte danach weitere Symptome. Es bildeten sich die typischen Affenpockenbläschen auf der Haut und im Mund. Im Bereich des Gaumens nahmen die Bläschen weiter zu. Die Bläschen wurden so zahlreich, dass der Zungengrund anschwoll und der Patient nicht mehr richtig sprechen konnte. Er musste daraufhin im Universitätsklinikum Bonn stationär aufgenommen werden, wo auch mit der antiviralen Therapie begonnen wurde. Dadurch erholte sich der Mann schnell und konnte bereits nach vier Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden.