
Zverev bereut und erhält Unterstützung
n-tv
Es wirkt wie ein Rückfall in scheinbar überwundene Zeiten. Beim Turnier in Acapulco verarbeitet Alexander Zverev eine strittige Entscheidung mit Schlägen gegen den Stuhl des Schiedsrichters. Auf die Disqualifikation folgt viel Kritik - aber auch Unterstützung vom Deutschen Tennis-Bund.
Alexander Zverev marschierte wild fluchend auf Schiedsrichter Alessandro Germani zu und verlor dann komplett die Fassung. Voller Wucht schlug die deutsche Nummer eins immer wieder mit dem Schläger gegen den Hochstuhl des Italieners, der erschrocken seinen Fuß zurückziehen musste. Die Zuschauer reagierten entsetzt, die ATP disqualifizierte Zverev für den restlichen Turnierverlauf in Acapulco.
Der 24-Jährige meldete sich jetzt via Instagram-Story. "Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich mein Verhalten während und nach dem gestrigen Doppel bereue", schrieb er. Sein Ausbruch sei "falsch und inakzeptabel" gewesen, er sei von sich "selbst enttäuscht". Der Olympiasieger schrieb weiter: "Es hätte einfach nicht passieren dürfen und es gibt keine Entschuldigung." Dennoch betonte er: "Ich möchte mich auch bei meinen Fans, dem Turnier, dem Sport, den ich liebe, entschuldigen." Und: "Wie man weiß, gebe ich alles auf dem Platz. Gestern war es eindeutig zu viel." Er wolle darüber nachdenken, wie er so ein Verhalten in Zukunft vermeiden könne.
Dirk Hordorff, Vizepräsident des Deutschen Tennis-Bundes (DTB), wertete die Disqualifikation als durchaus streng. "Ich will sie nicht anzweifeln, aber da sind viele Spieler schon weniger hart bestraft worden", sagte er. Zverevs Aktion wertete er als Grenzüberschreitung, stellte sich aber auch vor den Weltranglistendritten. "Es gibt Regeln des Tennis und auch des Anstands, und da muss er sich als Profi im Zaum halten", sagte der langjährige Funktionär: "Aber ich werde auch nicht den Stab über ihn brechen. Mir gefällt der Junge, er hat viel Temperament." Generell würden Spieler mit "Ecken und Kanten" und "ein wenig Rebellentum" dem Tennis guttun.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.