Zero-Covid-Strategie gefährdet Chinas Wirtschaft
n-tv
Im Kampf gegen das Coronavirus verfolgt die chinesische Regierung bislang eine strikte Zero-Covid-Politik. Doch Experten warnen zunehmend vor dem Festhalten an einer Strategie, die sich fatal auf Chinas Konjunktur auswirken könnte.
Massentestungen der Bevölkerung und Lockdowns ganzer Millionen-Metropolen wie Peking und Shanghai - die chinesische Regierung setzt seit Beginn der Corona-Pandemie auf eine strikte Zero-Covid-Strategie und versetzt Wirtschaftsexperten damit zunehmend in Sorge. Allein die massenhafte Testung der ganzen Bevölkerung könnten in diesem Jahr zu Wachstumseinbußen von 2,3 Prozentpunkten führen, warnte die Nomura-Bank an diesem Freitag. Es drohten "ziemlich hohe" Kosten des Ansatzes bei "begrenztem" Nutzen im Kampf gegen die Omikron-Variante des Virus.
Die chinesische Führung hatte erst am Donnerstag verlauten lassen, an der strikten Strategie festzuhalten. Außerdem könnten die Tests auf das ganze Land ausgeweitet werden. Würde die halbe Bevölkerung alle drei Tage getestet, drohten Einbußen von 0,9 Punkten. Bei 90 Prozent der Bevölkerung, die alle zwei Tage getestet werden, sind es dann 2,3 Prozentpunkte.
Mit strengen Lockdowns ganzer Städte wie der Wirtschaftsmetropole Shanghai und Massentestungen, wie sie zuletzt in der Hauptstadt Peking angelaufen waren, sollen jegliche Ansteckungen vermieden werden. Die strengen Regeln und ihre Folgen sorgen aber zunehmend für Unmut in der Bevölkerung, die ihrem Ärger über Lebensmittelknappheit und strenge Kontrollen in den Online-Netzwerken Luft macht. Auch für die globale Wirtschaft hat der Ansatz wegen der Probleme für Produktion und Lieferketten Folgen.
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.