
Wird Hamilton zum Löwen von Dschidda?
n-tv
Lange liegt Max Verstappen auf Weltmeisterschafts-Kurs. Doch plötzlich erwacht der Löwe Lewis Hamilton. Er fährt wieder Siege ein und wirkt unbezwingbar. Er ist "brutal und kaltschnäuzig", sagt sein Boss Toto Wolff über ihn. Das vorletzte WM-Rennen am Wochenende verspricht Hochspannung.
Lewis Hamilton und Toto Wolff sind längst mehr als Angestellter und Boss. Oft saßen beide in neun gemeinsamen Jahren beisammen, um Verträge auszuhandeln, sich über Werte auszutauschen oder privat zu plaudern. Deswegen sollte man aufhorchen, wenn Mercedes-Sportchef Wolff über den erfolgreichsten Formel-1-Fahrer der Geschichte sagt: "Der Löwe ist aufgewacht. Lewis ist voll bei der Sache. Brutal und kaltschnäuzig." Der Veganer Hamilton hat Blut geleckt vor dem vorletzten Saisonrennen in Saudi-Arabien. Nach dem Sprint von São Paulo am 13. November lag er 21 WM-Punkte hinter seinem Rivalen Max Verstappen, der alleinige Titelrekord schien dahin. Durch Gala-Rennen in Brasilien und Katar verkürzte der Weltmeister den Rückstand aber auf acht Zähler.
Auf den ersten Blick ist diese Entwicklung für Verstappen kein Grund zur Panik. Im Gegenteil: Allein der 24-Jährige kann am Sonntag (18.30 Uhr MEZ/RTL und im Liveticker auf ntv.de) auf dem nagelneuen Kurs in Dschidda Weltmeister werden. Hierzu muss der Red-Bull-Pilot 18 Punkte mehr holen als Hamilton - was angesichts der jüngsten Eindrücke wohl außergewöhnlicher Umstände bedarf. Hamilton hält schließlich einige Trümpfe. Da ist einerseits seine immense Erfahrung. Seit 2007 fährt der Arbeitersohn aus Stevenage in der Formel 1, in jeder Saison gewann er mindestens ein Rennen, bereits im elften Jahr kämpft er bis zum Ende um den Titel - siebenmal gewann er ihn, so oft wie sonst nur Michael Schumacher. Der mittlerweile zum Ritter geschlagene Hamilton paart Erfahrung mit Naturtalent und Nervenstärke. "Der Druck und was von einem abverlangt wird, das liebe ich", sagt er.

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