![Wiesbaden: Heute wird die Salzbachtalbrücke gesprengt](https://www.fr.de/bilder/2021/11/05/91098616/27447412-maenner-befestigen-vliese-an-der-salzbachtalbruecke-um-das-benachbarte-hauptklaerwerk-vor-herumfliegenden-betonbrocken-zu-schuetzen-foto-renate-hoyer-2szbiRzsMSef.jpg)
Wiesbaden: Heute wird die Salzbachtalbrücke gesprengt
Frankfurter Rundschau
Die Menschen müssen sich jahrelang auf Staus gefasst machen.
Wenn heute um die Mittagszeit in Wiesbaden dreimal das Signalhorn trötet und Sekunden später ein lauter, scharfer Doppelknall ertönt, ist sie dahin, die Salzbachtalbrücke. Dann werden sich 15 000 Tonnen Beton in Brocken und Schutt zerlegen.
Viele Menschen in Wiesbaden und der Region werden die Sprengung der 1963 erbauten Spannbetonbrücke herbeisehnen. Hat doch ihr Beinahe-Zusammenbruch am 18. Juni den Pendlerinnen und Pendlern und den Unternehmen nichts als Scherereien gebracht. Noch nie zuvor war eine deutsche Landeshauptstadt für Monate vom bundesweiten Bahnverkehr und vom regionalen S-Bahn-Verkehr abgeschnitten. Die 80 000 Fahrzeuge, die täglich die Autobahnbrücke passierten, bahnen sich seitdem einen Weg durch die Stadt oder außen herum, die Folge sind ewig lange Staus.
Wiesbaden ist, was die Verkehrsverbindung in die Region betrifft, eine gebeutelte Stadt. Die Sperrung der Schiersteiner Brücke über den Rhein nach Mainz 2015 dürfte vielen Menschen wegen monatelanger Verkehrsbehinderungen noch in lebhafter Erinnerung sein. Damals war die Brücke während Bauarbeiten aufgrund eines gekippten Pfeilers abgesackt. 2017 wurde der westliche Brückenteil neu gebaut. Der Verkehr kann seitdem in beide Richtungen rollen. Die Fertigstellung der ganzen Brücke zögert sich aber wegen der Sperrung der Salzbachtalbrücke hinaus. Anstatt wie zuletzt Ende 2021, kann auch der östliche Brückenteil der Schiersteiner Brücke erst Anfang 2023 für den Verkehr geöffnet werden, teilte die Autobahngesellschaft kürzlich mit. Da die über die Brücke verlaufende A643 als großräumige Umleitung dient und aktuell mehr Verkehr als vorgesehen aufzunehmen hat, können die Bauarbeiten für den Anschluss an die Wiesbadener Äppelallee nicht in Angriff genommen werden, heißt es.