
Wie Meloni in Italien an die Macht kam
n-tv
Am Dienstag wird Giorgia Meloni als erste Frau Italiens im Parlament die Vertrauensfrage stellen und wohl im Amt bestätigt werden. Eine Frau, die sich nie von ihrer Zeit als Aktivistin in einer neofaschistischen Partei distanzierte, führt Italiens Regierung. Wie konnte das passieren?
Die Frau, die heute Italien regiert, bekam 2006, als Vizevorsitzende des italienischen Abgeordnetenhauses, die Frage gestellt, welches Verhältnis sie zum Faschismus habe. Die Frage war kein Zufall.
Giorgia Meloni gehörte damals der Alleanza Nazionale an, einer Partei, die hervorgegangen war aus dem Movimento Sociale Italiano (MSI): Der MSI war eine Partei, in der sich ab 1946 Faschisten jeder Couleur gesammelt hatten. Der Name alleine schon war eine direkte Anspielung auf Mussolinis "Repubblica Sociale Italiana". Die führte in den 1940ern im von deutschen Truppen besetzten Teil Italiens eine Pseudoherrschaft von Hitlers Gnaden. Sie war mitverantwortlich für Massaker, denen 25.000 Zivilisten zum Opfer fielen.
Der MSI hatte 1995 auf einem Parteikongress dem Erbe des Faschismus in seinen Reihen als dem "absolut Bösen" abgeschworen. Doch galt es weiterhin als "außerhalb des demokratischen Verfassungsbogens" stehend, als nicht koalitionsfähig, als Nachfolgepartei der Faschisten. Meloni selbst war Anführerin der Jugendorganisation des MSI, der "Fronte della Gioventù". Also war es eine berechtigte Frage, wie die Jungpolitikerin es mit dem Faschismus halte.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.