Wenn es schüllert
Frankfurter Rundschau
Lea Schüller hat sich beim FC Bayern und im Nationalteam zur besten deutschen Torjägerin entwickelt.
Dass mit Vorbildern bei Fußballerinnen ist so eine Sache. Bei einigen gilt es mittlerweile als uncool, ein Vorbild aus dem Männerfußball zu benennen. Lea Schüller hat damit kein Problem, schließlich ist sie auf diesem Wege erst zu diesem Sport gekommen. „Ich habe 2004 im Frankreich-Urlaub die Europameisterschaft der Männer geschaut, denn Frauenfußball gab es kaum im Fernsehen, und danach wollte ich unbedingt selber Fußball spielen.“ Seit ihrer Kindheit drückt die aus Tönisvorst am Niederrhein stammende Nationalspielerin zudem Borussia Dortmund die Daumen, worüber sie in einer Medienrunde aus Düsseldorf genauso offen gesprochen hat wie ihr angebliches Idol Marco Reus.
Da wollte die aktuell beste deutsche Stürmerin vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Israel (Dienstag 16.05 Uhr/ARD) dann doch mal etwas klarstellen. Es würde ja immer wieder kolportiert, dass sie nur auf den BVB-Kapitän blicke, aber das stimme gar nicht. „Wenn ich Fußball gucke, dann gerne Dortmund, und da schaue ich mir auch etwas von Erling Haarland ab.“ Zudem habe sie in ihrem Verein beim FC Bayern natürlich mit Robert Lewandowski den Weltfußballer im Blick, „bei dem ich mir viel abschauen kann und sollte.“
Bei so viel Affinität in den männlichen Bereich verwundert kaum, dass die 23-Jährige immer häufigen von einem Hashtag begleitet wird: ‚#esSchüllert‘ heißt es bei ihren Treffern in den Sozialen Medien, was zwangsläufig zu Bayerns Nationalspieler Thomas Müller führt, der seine Tore stets mit ‚#esmuellert‘ kennzeichnet. „Ich mag diesen Hashtag. Es ist eine Ehre, auf diese Weise mit jemandem wie ihm verglichen zu werden.“ Gibt tatsächlich Schlimmeres, als hier virtuelle Doppelpässe zu spielen, zumal die Frauen des FC Bayern eine ähnliche Dominanz wie die Männer planen. Die bei der SGS Essen ausgebildete Mittelstürmerin war mit 16 Toren übrigens treffsicherste Münchnerin in der Meisterschaftssaison 2020/2021.