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Weltraumtourismus: Wettlauf im All ohne jeden Nutzen
Frankfurter Rundschau
Jeff Bezos, Elon Musk & Co.: Der zunehmende Weltraumtourismus reicher Menschen zeigt, dass es für die Nutzung des Weltalls Regeln braucht. Der Leitartikel.
Frankfurt – Das Space Race der 1960er Jahre erlebt eine Neuauflage – mit dem Unterschied, dass sich nicht zwei Supermächte den Wettlauf im All liefern, sondern eine Handvoll sehr reicher Menschen. Und dass es nicht um politisches Prestige und um wissenschaftliche Erkenntnisse geht und auch der oft beschworene menschliche Entdeckergeist vermutlich nur eine untergeordnete Rolle spielt. Im Vordergrund dürfte persönlicher Ehrgeiz stehen, der Drang, „Erster“ zu sein – nicht mit irgendetwas, sondern mit dem wohl Außergewöhnlichsten, was heute möglich ist. Eine Art Bungee-Sprung extrem, nur in die andere Richtung. Das mit dem „Erster!“ hat für Amazon-Gründer Jeff Bezos in Sachen Vergnügungstrip in unendliche Weiten nicht ganz geklappt. Da kam ihm der britische Unternehmer Richard Bransson zuvor, der sich mit seinem Raumschiff „VSS Unity“ bereits vor zehn Tagen einen Ausflug an den Rand des Weltraums gegönnt hat. Bezos kann als Ausgleich damit aufwarten, den bisher ältesten und bisher jüngsten Menschen ins All zu bringen – und hat sich für seinen Start zudem das geschichtsträchtige Datum 52 Jahre nach der ersten Mondlandung ausgesucht.More Related News