Was bringt mir das Entgelttransparenzgesetz?
Frankfurter Rundschau
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - noch ist das in Deutschland für Frauen nicht immer Realität. Das Entgelttransparenzgesetz sollte hier Abhilfe schaffen. Aber was bringt es eigentlich?
Berlin - Wissen Sie, was Ihre Kolleginnen und Kollegen verdienen? Nein? Gehälter werden in Deutschland noch immer oft als Tabu-Thema behandelt und gerecht sind sie längst nicht immer.
Das 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz sollte hier zur „Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen“ beitragen. Aber was haben Beschäftigte von diesem Gesetz?
„Nach dem Entgelttransparenzgesetz müssen Betriebe mit regelmäßig mehr als 200 Beschäftigten Auskunft über den sogenannten Median des Bruttomonatsentgelts und bis zu zwei weitere Entgeltbestandteile geben“, fasst Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin, zusammen.
Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte einer Datenverteilung liegt. Er gibt somit den Wert an, bei dem die Hälfte der Beschäftigten mehr verdient, die andere Hälfte weniger.
Diese Bedingung schränkt die Gruppe der Beschäftigten, die einen Anspruch auf Auskunft haben, bereits ein. Weiter sei es aber Voraussetzung, so Bredereck, dass mindestens sechs Arbeitnehmer des anderen Geschlechts eine gleiche oder gleichwertige Tätigkeit ausführen.