Vernichtende Urteile über russische Großoffensive: „Armee Putins ist nicht die Rote Armee“
Frankfurter Rundschau
Die Frühjahrsoffensive Moskaus in der Ukraine steht laut verschiedener Experten kurz vor dem Zusammenbruch. Auch aus Russland selbst gibt es Kritik.
München/Kiew - Die Front in Bachmut hält. Trotz gegenteiliger Ankündigen gelang es der russischen Armee und den „Wagner“-Söldnern bislang nicht, die Kleinstadt im Donbass unter ihre Kontrolle zu bringen. Die ukrainischen Verteidiger festigen stattdessen beharrlich ihre Positionen.
Allein am Sonntag (19. März) hat das ukrainische Militär eigenen Angaben zufolge in der Region Donezk 69 russische Angriffe zurückgeschlagen. Unabhängig verifizieren lässt sich das nicht.
Aber: Verschiedene Experten zum Ukraine-Krieg gelangen nun zu der Einschätzung, dass ein Zusammenbruch der russischen Frühjahrsoffensive kurz bevorsteht. Mehr noch: Sie gehen davon aus, dass die ukrainischen Streitkräfte bald auf breiter Front in die Offensive übergehen.
So wird die russische Offensive nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) bald erlahmen. Die Ukraine habe gute Aussichten, militärisch wieder die Initiative zu übernehmen, schrieb das ISW in einer am Sonntag (19. März) veröffentlichten Analyse.
„Wenn 300.000 russische Soldaten nicht in der Lage waren, Russland eine entscheidende offensive Überlegenheit in der Ukraine zu verschaffen, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Mobilisierung zusätzlicher Kräfte in künftigen Mobilisierungswellen in diesem Jahr ein beträchtlich anderes Ergebnis liefert“, heißt es in dem Bericht: „Die Ukraine ist daher in einer guten Position, wieder (...) Gegenoffensiven an kritischen Frontabschnitten zu starten.“ Zu einem ähnlichen Schluss kommt Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations.