
Ukrainischer Geheimdienst nimmt Konzernboss fest
n-tv
Die ukrainische Firma Motor Sitsch produziert Güter für die Flugindustrie. Nun nimmt der Geheimdienst SBU den Präsidenten des Unternehmens und einen weiteren leitenden Angestellten fest. Ihnen wird vorgeworfen, Russland mit Motoren für Kampfhubschrauber versorgt zu haben.
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben zwei führende Vertreter des ukrainischen Flugindustrie-Zulieferers Motor Sitsch unter dem Verdacht der Zusammenarbeit mit Russland festgenommen. Der Geheimdienst SBU erklärte, gegen den Präsidenten des Motor-Sitsch-Konzerns bestehe der Verdacht, er habe mit der Russischen Föderation zusammengearbeitet. Auch der Chef der Abteilung für Außenwirtschaft wurde demnach festgenommen. Die Namen der Festgenommenen nannte der SBU nicht.
Bei den Festnahmen geht es laut SBU um eine strafrechtliche Ermittlung zu "illegalen Lieferungen militärischer Güter von Motor Sitsch für russische Angriffsflugzeuge". Die Festgenommenen stünden im Verdacht der "Kollaboration" und der "Hilfe für den Angreiferstaat". Der ukrainische Geheimdienst erklärte, das Management des Motor-Sitsch-Werks in der Region Saporischschja, die zum Teil von russischen Einheiten kontrolliert wird, werde in Absprache mit dem staatlichen russischen Rüstungskonzern Rostec betrieben.
Die Verdächtigen richteten nach SBU-Angaben internationale Verbindungen für die Lieferung ukrainischer Flugzeugmotoren zu dem "Angreiferstaat" ein. Russland habe diese genutzt, um Hubschrauber herzustellen und zu reparieren. Die Helikopter seien "massenweise" bei der russischen Invasion in der Ukraine genutzt worden.