Ukraine-Verhandlungen: Putin wirft mit wilden Verschwörungstheorien um sich
Frankfurter Rundschau
Es laufen die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Während zuletzt Optimismus herrschte, holt Wladimir Putin zum Rundumschlag aus.
>
+++ 12.00 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich in einer vom russischen Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung am Donnerstag erbost präsentiert und die Aussicht auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg zerschlagen. Den Krieg in der Ukraine nannte er erneut eine „Sonderoperation zur Demilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine“, die sich „erfolgreich entwickeln“ würde.
Während sowohl ukrainische als auch russische Stimmen in den vergangenen Tagen positiv über die laufenden Ukraine-Verhandlungen sprachen, stellte Putin klar, dass die Operation „bis zum Ende durchgeführt“ werde. Ziel sei, „einen Schlussstrich unter die globale Dominanz des Westens“ zu ziehen.
Um den Krieg in der Ukraine weiter zu legitimieren, warf der russische Präsident der Ukraine zudem vor, gemeinsam mit der USA „mit der afrikanischen Schweinepest, Cholera und dem Coronavirus“ zu experimentieren. Man plane, biologische Waffen herzustellen, um Russland besiegen und anschließend in ein „schwaches, abhängiges Land“ zu verwandeln. Russland werde sich „niemals“ in einem „erbärmlichem und gedemütigtem Zustand befinden“, sagte Putin.
Dmitri Medwedew, ehemaliger Präsident Russlands und enger Vetrauter von Wladimir Putin, warf dem Westen ebenfalls vor, das Land auseinander reißen zu wollen. Wurzel der Pläne sei eine von den USA geschürte Russophobie. „Das wird nicht funktionieren. Russland hat die Macht, all unsere dreisten Feinde in die Schranken zu weisen“, sagte Medwedew einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge.