Ukraine-Krise: Darum sollten die USA Entspannungs-Zeichen nach Russland senden
Frankfurter Rundschau
Entspannungs-Signale als Zeichen der Stärke: Die USA und Verbündete sollten Putins angekündigte Manöver nicht nur mit einer Drohkulisse kontern. Der Kommentar.
Die Regierenden des westlichen Bündnisses rund um die USA mit Präsident Joe Biden sollten die Münchner Sicherheitskonferenz ohne russische Teilnahme dazu nutzen, einige Signale der Entspannung gen Russland zu schicken. Das wäre kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil.
Die USA und ihre Verbündeten haben sich nach den Debatten der vergangenen Wochen nach dem russischen Truppenaufmarsch auf eine gemeinsame Linie verständigt. Sie haben sich nicht auseinanderdividieren lassen, sich auf Drohungen und Sanktionen geeinigt und immer wieder klar gemacht, dass die Aggression von Wladimir Putin ausgeht und auf welche Forderungen von Moskau sie nicht eingehen wollen.
Wenn sie nun Wege aufzeigen würden, wie der Konflikt gelöst werden könnte, würden sie Putin nicht für das Fehlverhalten belohnen, sondern zusätzlich verdeutlichen, wie es weitergehen könnte und sollte.
Sie könnten etwa mit dem Ukraine-Präsidenten Wolodymyr Selenskyj darüber sprechen, wie die Sicherheit seines Landes garantiert werden kann ohne eine Aufnahme in die Nato, die ohnehin nicht ansteht. Mit derartigen Signalen würde der Westen das Heft in die Hand nehmen und Putins für Samstag (19.02.2022) angekündigte Atomraketen-Manöver im Ukraine-Konflikt nicht nur mit einer Drohkulisse kontern. (Andreas Schwarzkopf)