Ukraine aktuell: Viele Tote bei Angriff auf Zivilkonvoi
DW
In Saporischschja wurden Zivilisten beschossen. Der Kreml hat den Chef der Vereinten Nationen scharf kritisiert. Der ukrainische Präsident Selenskyj ruft russische Minderheiten zum Widerstand auf. Ein Überblick.
Bei einem Raketenangriff auf einen zivilen Autokonvoi in der südukrainischen Stadt Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben 23 Menschen getötet und viele weitere verwundet worden. Der Gouverneur der Gebietsverwaltung von Saporischschja, Olexander Staruch, machte russische Truppen für die Attacke verantwortlich. Der Konvoi sei beschossen worden, als er die Stadt verlassen wollte, um in das von russischen Truppen besetzte Gebiet zu gelangen. Der Chef der russischen Besatzungsverwaltung des Gebiets Saporischschja, Wladimir Rogow, beschuldigte dagegen auf seinem Telegram-Kanal ukrainische Truppen, den Konvoi beschossen zu haben.
In der benachbarten Region Cherson wurde nach Angaben pro-russischer Kräfte ein von den russischen Besatzern eingesetzter Behördenvertreter getötet. Der stellvertretende Sicherheitschef der Region, Alexej Katerinitschew, sei einem "präzisen Angriff" durch die ukrainischen Streitkräfte zum Opfer gefallen, erklärte der stellvertretende pro-russische Verwaltungschef von Cherson, Kirill Stremusow. Demnach wurden mit einem HIMARS-Raketenwerfer zwei Geschosse auf Katerinitschews Haus abgefeuert. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Im Kampf um die strategisch wichtige Kleinstadt Lyman im Gebiet Donezk haben ukrainische Truppen nach russischen Angaben mehrere Orte östlich der Stadt eingenommen. Es sei ukrainischen Truppen gelungen, "Lyman faktisch einzukesseln", teilte der nationalistische Militärblog "Rybar" mit. Die Ortschaft Stawky im Norden Lymans sei gefallen; östlich von Lyman, in Saritschne, gebe es Straßenkämpfe. Die ukrainische Eroberung von Stawky bestätigte auch der russische Militärblogger Semjon Pegow.