Ukraine Aktuell: Selenskyj sieht Russland vor Kriegstribunal
DW
Russland rückt mit jedem weiteren Raketenangriff gegen die Ukraine nach Ansicht von Präsident Selenskyj immer näher an ein internationales Tribunal heran. Ein Überblick.
Nur wenige Stunden nach dem jüngsten russischen Großangriff mit Marschflugkörpern und sogenannten Kamikaze-Drohnen sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache: "Mit jedem solchen Raketenangriff treibt sich Russland nur noch tiefer in eine Sackgasse."
Der "Status des größten Terroristen der Welt" werde sich noch lange auf Russland und dessen Bürger auswirken. "Und jede Rakete bestätigt nur, dass das alles mit einem Tribunal enden muss, genauso wird es sein", sagte Selenskyj. In seinen Unterredungen mit ausländischen Staats- und Regierungschefs versucht der ukrainische Staatschef, deren Unterstützung für ein internationales Strafgericht nach dem Vorbild des Nürnberger Tribunals zu gewinnen, vor dem sich Politiker und Militärs aus Moskau für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verantworten sollen. In den Nürnberger Prozessen waren nach dem Zweiten Weltkrieg führende Vertreter des nationalsozialistischen Deutschen Reiches verurteilt worden.
Nach Selenskyjs Darstellung hat der jüngste russische Raketenangriff erneut schwere Schäden im Energienetz in weiten Teilen des Landes verursacht. "Dieses Jahr hat noch zwei Tage, vielleicht wird der Feind erneut versuchen, uns dazu zu bringen, das neue Jahr im Dunkeln zu feiern", warnte Selenskyj vor weiteren Angriffen. "Aber egal, was sie vorhaben, eines wissen wir über uns selbst: Wir werden durchhalten."