Ukraine aktuell: Angriff auf Theater in Mariupol gemeldet
DW
In dem Gebäude sollen sich Hunderte Schutz suchende Zivilisten aufhalten. US-Präsident Biden nennt Putin erstmals einen "Kriegsverbrecher", Moskau reagiert empört. Präsident Selenskyi fordert erneut eine Flugverbotszone.
Das Wichtigste in Kürze:
In der belagerten südukrainischen Stadt Mariupol habe Russland ein Theater angegriffen, in dem Zivilisten Zuflucht gefunden haben, melden mehrere Medien unter Berufung auf ukrainische Quellen. Das Bürgermeisteramt der Stadt teilte im Messengerdienst Telegram mit, zwischen 1000 und 1200 Menschen könnten sich in dem Gebäude aufgehalten haben. Weil die russische Armee das Viertel, in dem das Theater liegt, fortgesetzt beschieße, könnten bislang keine Angaben über mögliche Opfer gemacht werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind der zentrale Mittelteil des Gebäudes und der Eingang zum Schutzkeller des Komplexes zerstört worden.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb auf Twitter von einem "weiteren entsetzlichen Kriegsverbrechen in Mariupol". "Heftiger russischer Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben." Das Gebäude sei vollständig zerstört. "Die Russen müssen gewusst haben, dass dies ein ziviler Unterschlupf war", so Kuleba.
Das Verteidigungsministerium in Moskau wies die Vorwürfe umgehend zurück. Russische Soldaten hätten keinerlei Luftangriffe gegen Bodenziele in Mariupol ausgeführt. Laut ihrer Darstellung haben ukrainische Soldaten das Theatergebäude zuerst vermint und dann angegriffen.