Sturmtief „Ylenia“: Spur der Verwüstung in Deutschland – Schulen geschlossen, Bahn steht still
Frankfurter Rundschau
Sturmtiefs ziehen über Deutschland. In vielen Regionen schließen die Schulen, an der Nordsee gilt Sturmflutwarnung. Sandsäcke schützen vor drohendem Hochwasser.
+++ 10.15 Uhr: Sturm „Ylenia“ zieht derzeit über Deutschland und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Der aktuelle Sturm wird sich nach Erwartungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraussichtlich am späteren Donnerstagnachmittag abschwächen. Doch es wird nur eine kurze Verschnaufpause geben. In den kommenden Tagen liege Deutschland im Einflussbereich einer kräftigen Nordwestströmung vom Atlantik her. Vor allem in der Nacht zum Samstag sei ein weiteres Sturmtief in ähnlicher Stärke zu erwarten. Auch von Montag an müsse mit weiteren Sturmtiefs gerechnet werden.
Vom aktuellen Sturmtief ist derzeit vor allem der Norden betroffen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat für die deutsche Nordseeküste erneut vor der Gefahr einer Sturmflut am Donnerstagnachmittag gewarnt. An der ostfriesischen Küste wird das Hochwasser etwa 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen, wie das BSH am Donnerstagmorgen mitteilte. An der nordfriesischen Küste und im Weser- und Elbegebiet wird das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher sein als normal. Im Hamburger Elbegebiet erreicht das Hochwasser wohl Werte, die 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Die Sturmflutgefahr besteht bis etwa 17.20 Uhr. Für Freitagfrüh wird erneut eine Sturmflut erwartet, wie ein Sprecher sagte.
Update vom 17.02.2022, 08.36 Uhr: Auch in NRW hinterließ der Sturm Spuren. In Kleve am Niederrhein wurde das Zelt einer Corona-Teststation zerstört. In Wuppertal stürzte in der Nacht ein etwa 40 Meter hoher Baum auf die Schienen der Schwebebahn. Die Feuerwehr habe den Baum zersägt und weggeräumt, sagte ein Sprecher.
In dem gesamten Bundesland wurde für Donnerstag außerdem der Schulunterricht abgesagt. Auch in mehreren Regionen Niedersachsens oder etwa Bayerns dürfen Schülerinnen und Schüler wegen der Wetter-Gefahren zu Hause bleiben.
Erstmeldung: Offenbach/Hamburg - Die Deutsche Bahn hat wegen des Sturms den Fernverkehr in mehreren Bundesländern eingestellt. In Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg verkehren keine Züge des Fernverkehrs, wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen mitteilte. Auswirkungen gebe es auch in anderen Bundesländern.