Stummer Herzinfarkt: Symptome, Häufigkeit und Gefahren
Frankfurter Rundschau
Fast jeder zweite Herzinfarkt wird nicht erkannt. Welche Symptome weisen auf die stumme Gefahr hin?
Frankfurt - Herzkrankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Laut einer Metaanalyse des Ärzteblatts ging die Zahl an Herzinfarkten (Myokardinfarkt) während des Corona-Lockdowns zwar zurück, dennoch wurden im Schnitt noch immer rund 15 Menschen täglich mit einem Infarkt in eine Klinik eingewiesen. Doch diese Zahlen könnten noch weitaus höher sein.
Denn eine umfassende Langzeituntersuchung kam zu dem Ergebnis, dass fast die Hälfte aller Herzinfarkte nicht als solche erkannt und dementsprechend auch nicht behandelt werden. Doch was steckt hinter diesen „stummen“ Herzinfarkten und welche Symptome haben sie?
In einer großangelegten Langzeitstudie untersuchten Forschende in den USA mehr als 9000 Menschen. Knapp neun Jahre nach der Erstuntersuchung zeigte sich, dass 703 von ihnen einen Herzinfarkt erlitten hatten. Nur 386 waren in den Krankenakten vermerkt. Fast jeder zweite Infarkt war also nicht erkannt worden. Das Problem des stummen Herzinfarkts ist, dass er sich nur anhand unspezifischer Symptome äußert, die meist auch nur schwach ausgeprägt sind. Dennoch können die Folgen gravierend sein. Denn: Die Durchblutung wird gestört, wodurch Teile des Herzmuskels absterben. Laut der Deutschen Herzstiftung sollten besonders diese Anzeichen ärztlich abgeklärt werden:
Warum wird der stumme Herzinfarkt so häufig nicht erkannt? Das kann zum einen an den eher milden und unspezifischen Symptomen liegen. Auch Vorerkrankungen können eine Rolle spielen. Laut Deutscher Herzstiftung haben vor allem Diabetikerinnen und Diabetiker ein erhöhtes Risiko. Und ihre Krankheit gefährdet sie noch auf andere Weise besonders.
Der Grund: Die erhöhten Blutzuckerwerte können die Nerven des Herzens schädigen. Ist das der Fall, dann werden Schmerzsignale nicht immer weitergeleitet. So kann selbst ein großer Herzinfarkt von Diabetikerinnen und Diabetikern unter Umständen nicht wahrgenommen werden.