Stimmungstief in der Chemiebranche weitet sich aus
n-tv
Dass die Lieferengpässe überwunden sind, ist beinahe die einzige gute Nachricht in der Chemieindustrie. Geschäftsaussichten und Auftragslage sind mehr als mau. Die Unternehmen wollen nun mit Preissenkungen die Geschäfte ankurbeln.
Die Stimmung in den Chefetagen der exportstarken deutschen Chemieindustrie ist im Juni eingebrochen. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel auf minus 28,3 Punkte, nach minus 12,5 im Mai, wie das Münchner IFO-Institut zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Besonders die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich weiter verschlechtert: Dieses Barometer fiel um mehr als 20 Punkte auf minus 25,6 Zähler.
"Es sind nicht nur die hohen Energie- und Produktionskosten, die die Geschäfte der Chemie belasten", sagte IFO-Branchenexpertin Anna Wolf. "Auch die Auftragslage vieler Unternehmen hat sich weiter verschlechtert, denn die globale Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen ist immer noch schwach." Auch die aktuelle Geschäftslage wird nun noch schlechter beurteilt: Der Indikator fiel auf minus 31 Punkte und somit auf den tiefsten Wert seit Juni 2020. Eine der wenigen positiven Entwicklungen ist dem IFO-Institut zufolge die Versorgung mit Vorprodukten: Nur noch jedes achte Unternehmen meldeten hier Engpässe. Das ist der niedrigste Wert seit 2021.
Bei den Preisen zeichnet sich ein Ende der Aufwärtsspirale ab: Die Mehrheit der Unternehmen will inzwischen ihre Preise senken, wie die IFO-Forscher herausfanden. Ihre Wettbewerbsposition beurteilten die Unternehmen weniger negativ als noch im ersten Quartal 2023.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.