Staatsregierung unterstützt NSU-Dokumentationszentrum
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Dreimal mordete der Nationalsozialistische Untergrund in Nürnberg. Nicht nur die Stadt sieht sich deshalb als geeigneten Ort für ein Dokumentationszentrum zur Erinnerung an die Verbrechensserie.
München (dpa/lby) - Im Vergabeverfahren für das Dokumentationszentrum zu den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) will die bayerische Staatsregierung die Stadt Nürnberg unterstützen. "Bekanntlich steht die Standortentscheidung am Ende eines komplexen Prozesses, bei der insbesondere die Opferangehörigen und auch die infrage kommenden Städte eingebunden werden sollen. Dem können wir nicht vorgreifen, begrüßen aber nachdrücklich, dass sich auch Nürnberg an diesem Prozess beteiligt und werden die Stadt gerne bei der Bewerbung unterstützen", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hatte kürzlich eine Machbarkeitsstudie für ein NSU-Dokumentationszentrum vorgelegt. In den bisherigen Prozess war die Staatsregierung nach Aussage Herrmanns aber nicht eingebunden. Da ihm die Ende Februar veröffentlichte Studie bisher aber nicht vorliege, könne er das Konzept nicht beurteilen. "Jedenfalls begrüßen wir das Engagement, die weitere Aufarbeitung der schrecklichen NSU-Morde in Form eines Erinnerungsprojekts anzugehen." Zugleich betonte Herrmann, dass der Bund auch eine Dokumentations- und Erinnerungsstätte zum Terror der RAF angehen müsse.
In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung vereinbart, die Aufarbeitung des NSU-Komplexes voranzutreiben und "die Errichtung eines Erinnerungsortes sowie eines Dokumentationszentrums für die Opfer des NSU" zu unterstützen. In der Machbarkeitsstudie sind Ergebnisse der Konsultationstreffen mit Betroffenen und Sachverständigen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft berücksichtigt.