
Spahn fordert Lockdown, ohne ihn so zu nennen
n-tv
RKI-Chef Wieler und Gesundheitsminister Spahn fordern mehr Kontaktbeschränkungen. Je mehr, desto besser. Der Ton könnte deutlicher kaum sein. Angesprochen müssen sich nicht nur alle Menschen im Land fühlen, sondern auch die neue Regierung.
Was denn noch passieren müsse, damit die Menschen merkten, dass Covid-19 eine schwere Krankheit ist, fragt am Morgen RKI-Chef Lothar Wieler auf seiner x-ten Corona-Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn. Wieder einmal sitzt er in der Bundespressekonferenz und soll seine Lageeinschätzung abgeben. Doch seine Nüchternheit hat der Wissenschaftler längst abgelegt. Zumindest für seine Verhältnisse. Schon in den vergangenen Wochen forderte er eine Notbremse, es sei fünf vor zwölf, sagte er, dann war es fünf nach zwölf, schließlich fand er das Bild von einem Tanker, der auf die Kaimauer zusteuere. An diesem Morgen bittet er die Hauptstadtpresse, für einige Sekunden innezuhalten und der 100.000 Todesopfer der Pandemie zu gedenken.
Im zweiten Pandemiewinter scheint Deutschland in Lethargie gefangen. Immer neue Höchststände bei den Neuinfektionen, mehrere Hundert Tote pro Tag und eine ungebremst steigende Sieben-Tage-Inzidenz tun das offenbar nicht, was Spahn und Wieler an diesem Morgen wieder versuchen: Aufrütteln. Ihre Wortwahl ist deutlich: "Die Lage ist so ernst wie nie", sagt Spahn. Wieler zeichnet ein dramatisches Bild von den Intensivstationen. Beide fordern, nun die Kontakte drastisch zu reduzieren. "So viel wie möglich", "je früher, desto besser". Wielers Appell für Kontaktreduktionen ist so flammend, dass er das nur noch toppen könnte, wenn er tatsächlich ein Feuer auf dem Tisch vor ihm anzünden würde.

Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: