
Scholz und Schäuble haben sich bei Inflation verspekuliert
n-tv
Die Bundesfinanzminister der Ampel-Vorgängerregierungen haben sich bei der Schuldenaufnahme für den Bund offenbar massiv verzockt. Für den Steuerzahler wird das teuer.
Die Wette ging jahrelang gut. Olaf Scholz und Wolfgang Schäuble brachten als Finanzminister Staatsanleihen auf den Markt, die an die Inflation gekoppelt sind. In Zeiten notorisch niedriger Preissteigerung ist das eine prima Sache. Doch wenn die Inflation nach oben schießt, sieht das völlig anders aus.
Das bekommen jetzt ihr Nachfolger Christian Lindner und die Ampel-Koalition zu spüren. Im Juni lag die Inflation in Deutschland nach einer Schätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat bei 8,2 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet die EU-Kommission eine Teuerungsrate von 7,9 Prozent. Zur Einordnung: Von 2010 bis 2020 stiegen die Preise im Schnitt jährlich um 1,3 Prozent.
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zufolge muss Deutschland mit 30 Milliarden Euro im nächsten Jahr fast doppelt so viel Zinsen bezahlen, weil der Bund inflationsindexierte Anleihen ausgegeben hat. Grundlage für die Zinsen ist der "unrevidierte harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ohne Tabak", der von Eurostat ermittelt wird.