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Schiri schildert Abbruch nach Eklat bei Katar-Spiel
n-tv
Neuseelands Fußball-Nationalmannschaft weigert sich, zur zweiten Hälfte gegen Katar anzutreten, das Freundschaftsspiel wird abgebrochen. Gegenüber ntv.de gibt Schiedsrichter Manuel Schüttengruber Einblick, wie er die mutmaßlichen rassistischen Äußerungen auf dem Feld und in der Kabine erlebt hat.
Es sollte ein Freundschaftsspiel werden, endete aber bereits nach 45 absolvierten Minuten mit einem vorzeitigen Abbruch, gefolgt von gegenseitigen Vorwürfen: das Aufeinandertreffen der Fußball-Nationalmannschaften von Katar und Neuseeland in Österreich. Die "All Whites" waren nach der Halbzeit in der Kabine geblieben und hatten die Fortsetzung verweigert. Verteidiger Michael Boxall soll kurz vor der Pause von einem katarischen Fußballer rassistisch beleidigt, teilte der neuseeländische Verband als Begründung mit. Die Qatar Football Association (QFA) wies diese Darstellung entschieden zurück und berichtete stattdessen ihrerseits davon, dass der Spieler Yusuf Abdurisag rassistisch beleidigt worden sei.
Auf Anfrage von ntv.de schildert nun Schiedsrichter Manuel Schüttengruber seine Sicht auf den Vorfall. "Der Kapitän [Neuseelands, Anmerkung der Redaktion] informierte mich beim Abgang in der Halbzeitpause zum ersten Mal über die gefallenen Worte", sagt der 39-Jährige, der die entsprechende Szene jedoch nicht bewusst wahrgenommen habe. "Ich war gerade dabei, die Mauer nach einem Foulspiel zu stellen", berichtet er, als ihn seine Assistenten per Headset alarmiert hätten, "dass es zu einer Konfrontation zwischen den Spielern kommt". Er habe dann geschlichtet, ohne allerdings den Auslöser zu kennen.
Allerdings sei die akustische Wahrnehmung als Schiedsrichter ohnehin getrübt, wie Schüttengruber ausführt: "Durch das Headset hören wir auf einem Ohr durch das In-Ear nicht wirklich andere Geräusche", abgesehen von jenen, die "von den Kollegen via Funk" kommen. Auch während der Auflösung der Konfrontation habe er nicht wahrgenommen, dass eine rassistische Äußerung getätigt worden sein könnte. "Diese Information habe ich erst in der Halbzeitpause vom Kapitän bekommen", sagt Schüttengruber, denn "leider hat er mir am Feld nie gesagt, was genau vorgefallen ist".
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