Saubermann am Krisenherd
Frankfurter Rundschau
Borussia Mönchengladbach kommt trotz Adi Hütter und Lars Stindl nicht in die Gänge, vor allem, weil ganz vorne nicht genug passiert.
Lars Stindl hat die Einladung ins Aktuelle Sportstudio nicht noch kurzfristig abgesagt, selbst in der Krise muss ein Kapitän Rückgrat zeigen, und Stindl ist Kapitän der in Schieflage geratenen Borussia aus Mönchengladbach, seit fünf Jahren schon. Bald ist der 33-Jährige Rekordspielführer am Bökelberg, trotz prominenter Vorgänger wie Vogts, Netzer, Ziege, Effenberg.
Vor laufenden ZDF-Kameras ging es, logisch, um den klassischen Fehlstart der Gladbacher, nach der 0:1 (0:0)-Niederlage bei den bis dato sieglosen Augsburgern ist die Stimmung am Niederrhein nicht besonders gut, das liegt auf der Hand, bei vier Punkten und Platz 15 nach fünf Spieltagen. Das haben sie sich ganz anders vorgestellt im Borussenpark, trotz eines doch eher schwierigen Auftaktprogramms mit Spielen gegen Bayern (1:1), Bayer Leverkusen (0:4) und Union Berlin (1:2), aber auch Bielefeld (3:1) und Augsburg (0:1).
Sie haben sich das auch deswegen anders vorgestellt, weil sie eine Menge Geld in den neuen Trainer Adi Hütter investiert haben, 7,5 Millionen Euro, der die Gladbacher aufs Gleis Richtung internationales Geschäft stellen sollte - nach dem desaströsen Einbruch in der Rückrunde, als nach der Wechselabkündigung von Trainer Marco Rose alle Ziele verspielt wurden. Gravierend hat sich das unter Hütter, der auch genau weiß, wie man große Ziele verspielt, bislang noch nicht geändert.