
Russischer Ex-Gouverneur zu 22 Jahren Haft verurteilt
n-tv
Mörder oder Opfer des Kremls? Der russische Politiker Sergej Furgal wird zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht wirft ihm vor, die Tötung von zwei Geschäftsleuten in Auftrag gegeben zu haben. Seine Unterstützer sehen das Urteil jedoch als politisch motiviert an.
Ein Gericht in der Region Moskau hat den ehemaligen Gouverneur der östlichen Region Chabarowsk, Sergej Furgal, zu 22 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Furgal wurde unter anderem zur Last gelegt, vor fast 20 Jahren zwei Morde in Auftrag gegeben zu haben, wie eine Sprecherin des Gerichts mitteilte. Der Verurteilte müsse seine Strafe in einer strengen Strafkolonie verbüßen, berichteten russische Nachrichtenagenturen. Dieser beteuerte seine Unschuld. Sein Anwalt Boris Kojemjakin sagte der Agentur Ria-Novosti, sein Mandant werde Berufung einlegen.
Furgal war von 2018 bis 2020 Gouverneur der großen Region Chabarowsk im Osten Russlands nahe der Grenze zu China, wo er sehr beliebt war. Der Kandidat der Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR) hatte in einer Wahl einen Kandidaten der Partei des russischen Präsidenten Wladimir Putin deutlich besiegt. Das Ergebnis wurde damals als Ausdruck des Protests gegen die von Putin beschlossene Erhöhung des Rentenalters interpretiert. Für den Kreml galt Furgal als Ärgernis.
Nach der Festnahme des Gouverneurs am 9. Juli 2020 demonstrierten wochenlang Zehntausende Menschen in Chabarowsk. Kleinere Kundgebungen fanden auch in den Städten Komsomolsk und Wladiwostok statt.

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