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Richter wehrt sich gegen Vorwurf des Titelmissbrauchs
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Ex-Geschäftsführer der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (Awo), Jürgen Richter, wehrt sich vor dem Amtsgericht Frankfurt gegen den Vorwurf, ungerechtfertigt einen Doktortitel geführt zu haben. Der 65-Jährige habe gegen einen entsprechenden Strafbefehl des Gerichts über 9600 Euro (120 Tagessätze) Einspruch eingelegt, sagte die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, am Freitag. Das Gericht wolle am 10. Mai darüber verhandeln.
Laut Strafbefehl enthielten sowohl Personalausweis als auch Reisepass den Doktortitel, obwohl Richter nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht promoviert oder den akademischen Titel anderweitig erlangt hatte. Darüber hinaus sei Richter auch in einem Annex zu seinem Geschäftsführervertrag mit dem Awo-Kreisverband als "Doktor" bezeichnet worden, sagte Niesen. Die Vorwürfe datieren ab Juli 2017. Hintergründe und Details zum Einspruch des in Wiesbaden wohnenden Beschuldigten nannte Niesen nicht.
Richter war im Zuge der Awo-Affäre um überhöhte Gehälter und Luxus-Dienstwagen mit Millionenschaden fristlos gekündigt worden. Das Bundesarbeitsgericht hat diese Kündigung im Oktober 2021 bestätigt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Betrugs- und Untreueverdachts gegen frühere Awo-Verantwortliche sind noch nicht abgeschlossen.