
"Reichsbürger"-Treffen in Schwerin - Gegendemonstration
n-tv
Die "Reichsbürger"-Szene propagiert den Fortbestand des Deutschen Reiches. Regelmäßig ruft sie ihre Anhänger zu Aufmärschen zusammen. In Schwerin formierte sich auch die Gegenseite.
Schwerin (dpa/mv) - Mit einer Demonstration für Demokratie und Weltoffenheit haben am Samstag etwa 250 Menschen auf einen Aufmarsch von Anhängern der sogenannten Selbstverwalter- und Reichsbürger-Szene in Schwerin reagiert. Als Symbol der Vielfalt und des Respekts trugen viele Teilnehmer Schirme in den Farben des Regenbogens. Sie setzten damit einen Kontrapunkt zum schwarz-weiß-roten Fahnenmeer der "Reichsbürger", die die Bundesrepublik Deutschland als Staat nicht anerkennen, sondern vom Fortbestand des Deutschen Reiches ausgehen.
Der Demonstration, zu der unter anderem das Aktionsbündnis "Schwerin für alle" aufgerufen hatte, schloss sich auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an. Man dürfe die sogenannte "Reichsbürger"-Szene nicht unterschätzen, mahnte die SPD-Politikerin in einer kurzen Ansprache. Pläne für Entführungen oder die Herbeiführung von Stromausfällen zeigten, wie gefährlich sie sei.
"Aber unsere Demokratie wankt nicht, weil sich einige in Umsturzfantasien ergehen. Solange wir Bürgerinnen und Bürger unsere Demokratie lebendig halten, solange ist sie stark und widerstandsfähig", sagte Schwesig. Die Demokratie brauche sichtbare Zeichen der Unterstützung wie diese Demonstration auf dem Markt. Solche Aktionen seien wichtig, sagte auch Andrea Sobiech-Moeller von der Vereinigung "Omas gegen Rechts" - und: "Die demokratische Mitte darf nicht leise sein."