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Red-Bull-Chef wirft Hamilton Gejammer vor
n-tv
Die Formel-1-Autos hoppeln, was bei den Fahrern körperliche Schmerzen auslöst. Mercedes wünscht sich neue Regeln, Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht darin ein Ablenkungsmanöver. Sein Rennstall führt beide WM-Wertungen deutlich an - was ihn nicht davon abhält, die Konkurrenz zu schelten.
Christian Horner schlüpft gerne in die Rolle des Antagonisten. Der Red-Bull-Teamchef weiß, dass die Formel 1 mehr Aufmerksamkeit generiert, wenn es zwischenmenschlich auch mal kracht. Besonders gerne sucht er die (öffentliche) Auseinandersetzung mit Mercedes. Dem Team, das nach der Dominanz der Sebastian Vettel/Red-Bull-Ära seit 2014 alle Weltmeistertitel gewonnen hatte, ehe Max Verstappen in der Vorsaison endlich die silberne Siegesserie durchbrechen konnte. Was bei Horner aber augenscheinlich zu keinerlei Milde führt, wie seine Reaktion auf die massiven Rückenschmerzen zeigt, die Lewis Hamilton beim Großen Preis von Aserbaidschan das Aussteigen aus dem Auto sichtbar erschwerten.
"Am Ende betet man nur, dass es zu Ende ist", sagte Hamilton in Baku, nachdem er 51 Runden lang vom auf- und ab-schaukelnden Mercedes durchgerüttelt worden war. Mercedes-Teamchef Toto Wolff fürchtete sogar, sein Fahrer könne das kommende Rennen in Kanada verpassen, was Hamilton jedoch wenige Stunden später ausschloss. Dennoch funkte dieser auf das Porpoising bezogen, das Hoppeln der 2022er-Boliden, an die Box: "Bitte lasst uns auf jeden Fall etwas ändern." Horner sieht in all diesen und ähnlichen Äußerungen nicht nur Sorge um die Gesundheit, sondern auch taktisches Kalkül.
"Wenn ich wollte, dass die Regeln geändert werden", sagte Horner dem niederländischen TV-Sender NOS zufolge, "dann würde ich über das Teamradio jammern und es zu einer wirklich großen Sache machen". Seit dieser Saison ist in der Formel 1 der Ground-Effect wieder zugelassen, das Erzeugen von Anpressdruck am Unterboden. Allerdings führt das bislang bei allen Autos dazu, dass der Luftstrom am Unterboden vor allem auf Geraden im Wechsel abreißt und neu beginnt, was ein Auf-und-Ab-Schaukeln auslöst, das im Cockpit höchst unangenehm ist. Vettel sagte in Baku, die Piloten hielten es für undenkbar, "dass wir jetzt vier Jahre so durch die Gegend fahren".
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