Rückschlag für die Frauen
Frankfurter Rundschau
Eine Berliner Opposition kritisiert „Kumpanei unter älteren Herren“ im DFB und schafft es nicht, Gaby Papenburg zur Präsidentin zu küren.
Der Plan, erstmals eine Frau an der Spitze eines Landesverbandes des Deutschen Fußball-Bundes zu platzieren, ist gescheitert. In Berlin verlor die Herausforderin Gaby Papenburg mit 33:81 Stimmen gegen Amtsinhaber Bernd Schultz (63). Die Papenburg-Befürworter konnten die Basis nicht ausreichend mobilisieren. 110 stimmberechtigte Vereine blieben der Wahl fern. Hinterher sagte die 61-Jährige der dpa, eine „riesige Chance zur Veränderung“ sei verpasst worden. „Das ist total bitter“, so die ehemalige TV-Moderatorin. Sie nehme zur Kenntnis, dass „ganz offensichtlich der Amateurfußball noch nicht bereit“ für eine Frau in Spitzenposition eines Landesverbandes sei. Die Begrüßungsrede des aus München angereisten DFB-Interimspräsidenten Rainer Koch habe sie als Wahlkampf für „seinen Kumpel Bernd Schultz“ wahrgenommen. Der 62-Jährige sagte in seinem Statement unter anderem: „Zerrissenheit oder gar Spaltung des Amateurlagers, Grabenkämpfe in den eigenen Reihen sind Gift für uns alle und können fatale Folgen, vor allem auch wirtschaftliche Nachteile für uns alle haben.“ Seine Strategie war klar: Der erfahrene Funktionär kritisierte so seine Kritiker und die Opposition gegen den zum fünften Mal wiedergewählten alten Fahrensmann Bernd Schultz. Der Amateurfußball, so Koch, könne „sich gegenüber dem Profifußball nur dann behaupten, wenn wir geeint und solidarisch auftreten, anstatt uns immer nur mit uns selbst zu beschäftigen.“More Related News