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Prozess gegen Förster nach tödlichem Baum-Sturz
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Der Prozess gegen einen Berliner Förster nach einem tödlichen Unfall mit einem Baum ist mit einem Disput um Gutachten fortgesetzt worden. Der Anwalt der Nebenklage beantragte am Dienstag vor dem Amtsgericht Tiergarten zunächst, einen dritten Sachverständigen einzuschalten, nahm diesen Antrag allerdings später wieder zurück. Zu einem Urteil in dem Prozess wegen fahrlässiger Tötung könnte es nun am dritten Prozesstag am 22. März kommen.
Dem 42-jährigen Förster wird vorgeworfen, eine Baumkontrolle im Februar 2019 an der Königsallee im Grunewald nicht mit der erforderlichen Sorgfalt durchgeführt und so bei einem Baum die Umsturzgefahr verkannt zu haben. Am 28. Oktober 2019 stürzte der etwa 100-jährige Spitzahorn dann auf das Auto einer 40-Jährigen und deren Ehemannes. Die Frau erlag wenig später ihren schweren Kopfverletzungen. Der 48 Jahre alte Witwer ist am Prozess als Nebenkläger beteiligt.
Das Amtsgericht hatte für den ersten Verhandlungstag am 8. Februar einen Ortstermin angesetzt und unter freiem Himmel an der Unglücksstelle verhandelt, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Zwei Sachverständige haben sich mit der Frage befasst, ob die Gefahr durch den Spitzahorn erkennbar war. Der Baum sei seit Jahren vom Pilz Hallimasch befallen, hieß es. Eine abschließende Antwort darauf, ob der Förster weitere Untersuchungen hätte veranlassen müssen, gab es zunächst nicht. Zwei Sachverständige kamen zu teils unterschiedlichen Ergebnissen.
Einer der Experten wurde nun am zweiten Verhandlungstag erneut befragt. Es habe aus seiner Sicht "keine Hinweise auf nach innen gerichtete Fäulnis gegeben", so der Experte. Die Krone des Baumes sei nicht auffällig gewesen. Die innere Fäule des Ahorns sei von Hallimasch verursacht worden. Wenn die Bedingungen für Pilze günstig seien wie beispielsweise bei großer Trockenheit, könne eine Zerstörung "sehr schnell gehen."
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