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Prozess gegen Bäckerei-Unternehmer eingestellt
n-tv
Schwerin (dpa/mv) – Der Prozess gegen einen Bäckerei-Unternehmer und seine ehemalige Ehefrau aus Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) am Landgericht Schwerin wird gegen die Zahlung von Geldauflagen eingestellt. Der 56 Jahre alte Bäcker und die zwei Jahre jüngere Frau müssen jeweils 35.000 Euro an die Staatskasse überweisen, ein mitangeklagter Steuerberater 25.000 Euro, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte.
Dem Bäcker und seiner Ex-Frau war gemeinschaftliche Steuerhinterziehung vorgeworfen worden, der Steuerberater soll sie dabei unterstützt haben. Die Geldauflage ist das Ergebnis einer Einigung von Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung, wie der Gerichtssprecher sagte. Das Verfahren gilt so lange nur als vorläufig eingestellt, bis die Geldauflagen gezahlt worden sind (AZ.: 31 Kls 8/18). Die Frau und ihr Ex-Mann befinden sich nach ihren Angaben beim Prozessauftakt im April in Privat-Insolvenz. Die Staatsanwaltschaft hat den Hauptangeklagten vorgeworfen, rund 1,3 Millionen Euro an Umsatz-, Einkommen- und Gewerbesteuer für die Jahre 2005 bis 2010 hinterzogen zu haben. Dabei sollten sie von dem ebenfalls angeklagten 76-jährigen Steuerberater aus Hamburg unterstützt worden sein. Laut Anklage sollen die Geschäftsleute Bargeld aus den Kassen ihrer Bäckereifilialen genommen und es auf ein Konto in der Schweiz gebracht haben, um dafür keine Steuern zahlen zu müssen. Die drei Angeklagten bestritten die gegen sie erhobenen Vorwürfe. Die Berechnungen und Schätzungen der Steuerfahndung beruhten auf falschen Annahmen, hatte der angeklagte Unternehmer im Prozess gesagt. Er habe jeden Cent ins Unternehmen gesteckt.More Related News