Peking verschärft Corona-Beschränkungen weiter
DW
Die Verwaltung der chinesischen Hauptstadt hat die Corona-Maßnahmen nochmals ausgeweitet. Das Testregime wird verschärft, die Gastronomie in Peking eingeschränkt. Viele Bewohner fürchten einen Lockdown wie in Shanghai.
Es galt bereits, dass an den Maifeiertagen rund um den Tag der Arbeit von diesem Sonntag bis zum Mittwoch kommender Woche in Peking alle Bürger einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, wenn sie "öffentliche Orte" wie Einkaufszentren, Geschäfte oder Sehenswürdigkeiten besuchen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen wollen. Die Verwaltung ordnete an, Parks und Unterhaltungsstätten dürften während der Maifeiertage nur mit halber Besucherkapazität operieren. Hochzeitsfeiern wurden abgesagt.
Nun wurde die Anordnung auf die Zeit danach ausgeweitet. Nach Behördenangaben werden alle Tests ab Dienstag kostenlos sein.
Für Aktivitäten wie Sportveranstaltungen und Gruppenreisen wird demnach künftig ebenfalls ein negativer Corona-Test verlangt, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, sowie der Nachweis über einen "vollständigen Impfschutz". Während der freien Tage bis zum 4. Mai sind zudem Restaurant-Besuche in der chinesischen Hauptstadt verboten worden. Die Gastronomie darf nur noch Speisen und Getränke zum Abholen oder Ausliefern anbieten.
In Peking waren unlängst rund 150 Gebäude abgeriegelt worden, nachdem rund hundert Corona-Infektionen binnen einer Woche nachgewiesen worden waren. Am Samstag stieg die Zahl der Neuinfektionen in der 22-Millionen-Metropole nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission auf 54. Seit dem 22. April wurden insgesamt 300 Infektionen bekannt gegeben. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein.
Die Behörden richteten in Peking nach eigenen Angaben 4000 provisorische Krankenhausbetten ein, wie sie normalerweise für Corona-Patienten mit keinen oder nur leichten Symptomen genutzt werden. Zudem wollen sie die Einrichtung größerer Quarantänezentren beschleunigen. China-weit wurden mehr als 10.700 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert, die meisten davon in der Wirtschaftsmetropole Shanghai.