
Peenemünde-Streit: Auch dunkle Orte sind ein Erbe
n-tv
Nach der Ankündigung von Ministerpräsidentin Schwesig, das Historisch-Technische Museum in Peenemünde für die Unesco-Welterbeliste vorschlagen zu wollen, ist ein Streit entbrannt, ob das sein darf. Der wissenschaftliche Leiter des Museums sagt: Ja.
Schwerin/Peenemünde (dpa/mv) - Nach teils heftiger Kritik am Plan von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), die NS-Hinterlassenschaften in Peenemünde auf Usedom für die Unesco-Welterbeliste vorzuschlagen, hat der Historiker Philipp Aumann betont, dass auch dunkle Orte zum Erbe der Menschheit gehören. "Die Frage ist doch: Feiert der Welterbe-Status einen Ort oder sagt er, der Ort ist bedeutend in einem bestimmten Sinn?", sagte der wissenschaftliche Leiter des Historisch-Technischen Museums (HTM) in Peenemünde am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Letzteres sei der Fall. "Genau das ist das Welterbe-Kriterium." Aumann warnte vor einer "Einerseits-Andererseits-Sichtweise" auf den Ort. Die Ruinenlandschaft von Peenemünde habe eine "exponierte Verbrechensgeschichte". Unter Einsatz von Zwangsarbeit seien Terror-Waffen entwickelt und gebaut worden, um möglichst viele Menschen zu töten. Das sei auf technisch höchstem Niveau geschehen. Seit Jahren beleuchte das Historisch-Technische Museum in seinen Ausstellungen diese beiden Aspekte.More Related News