Patrick Lange zeigt es allen
Frankfurter Rundschau
Der Triathlet vom DWS Darmstadt vertreibt die Dämonen und gewinnt mit großem Vorsprung.
Der Tag danach kann noch mal richtig stressig werden. Material verladen, Unterkunft verlassen, Siegerehrung besuchen. Am Montagmorgen kam Patrick Lange noch mal kräftig ins Schwitzen, als der Sieger vom Challenge Roth im FR-Gespräch auf die Ereignisse beim beliebtesten und am besten besetzten deutschen Triathlon-Rennen zurückblickte. „Mega happy“, sei er, so der 35-Jährige, der vom Mythos in der fränkischen Triathlon-Traumfabrik oft gehört, aber noch nie die Atmosphäre vor Ort erlebt hatte. „Es ist eigentlich eine Schande, dass ich das Rennen noch nicht gemacht hatte.“ Nun war ihm erst durch die kurzfristige Absage des Ironman Hawaii ein Start möglich gewesen, aber anders als Sebastian Kienle, der wegen Achillessehnenprobleme aufgeben musste, zeigte der für DSW Darmstadt startende Lange eine Trotzreaktion erster Güte. „Ich wollte einfach irgendwo mit meiner guten Form hin. Ich war extrem fit, hatte super trainiert.“ Für ihn kommt der erste Roth-Triumph in der Wertigkeit „definitiv direkt hinter meinen beiden Hawaii-Siegen 2017 und 2018“. Er macht auch kein Geheimnis darum, dass es am Sonntag darum ging, „die mentalen Dämonen“ zu besiegen. 2019 bei der bislang letzten WM-Austragung auf Hawaii hatte Lange mit schweren gesundheitlichen Problemen aufgeben müssen, nachdem ihm zuvor beim Ironman Frankfurt der ewige Rivale Jan Frodeno die Grenzen aufgezeigt hatte. Lange spricht rückblickend selbst von „mentalen Blockaden“, die gelöst werden mussten, denn die Krebserkrankung seiner 2020 verstorbenen Mutter belastete ihn zeitweise zusätzlich. Deswegen galt sein Dank nicht nur seinem Trainer Bjorn Geesmann, sondern auch seinem Mentalcoach Stefan Westbrock, mit dem er bis heute zusammenarbeitet, „wenn auch nicht so intensiv wie früher“.More Related News