![Paketbomben-Prozess: Gutachter entlastet Angeklagten](https://bilder1.n-tv.de/img/Bilder_dpa_Import/crop22882560/9781323946-cImg_16_9-w1200/Der-Angeklagte-M-kommt-im-September-in-den-Gerichtssaal-des-Landgerichts.jpg)
Paketbomben-Prozess: Gutachter entlastet Angeklagten
n-tv
Steckt ein 66-jähriger Rentner hinter einer Serie von Paketbomben? Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt. Die Verteidigung sieht den Elektriker unschuldig auf der Anklagebank. Und setzt auf ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten.
Heidelberg (dpa/lsw) - Unterschiede beim Gang und bei der Breite und Höhe des Gesichts und den Ohrläppchen: Im Prozess um explosive Postsendungen an mehrere Lebensmittelfirmen in Baden-Württemberg und Bayern hat ein Sachverständiger der Verteidigung erhebliche Zweifel an der Täterschaft des 66 Jahre alten Angeklagten geäußert. Der sei nicht die Person, die auf Aufnahmen in einer Poststelle in Ulm zu sehen sei, sagte der anthropologische Gutachter am Freitag vor dem Landgericht Heidelberg. "Beide sind höchstwahrscheinlich nicht identisch." Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage zweifelten hingegen die Aussagen des Experten an.
Der Angeklagte ist auf freiem Fuß, weil kein dringender Tatverdacht mehr besteht. Er hatte zum Prozessauftakt die Tat bestritten. Der Gutachter sollte im Auftrag der Verteidigung nach einem Abgleich von Körpermerkmalen feststellen, ob ein Video aus der Überwachungskamera den Angeklagten zeige. Basis ist die Aufnahme eines Mannes in einer Poststelle, in der die Paketbomben aufgegeben worden waren. Dieser habe einen langsamen und schwerfälligen Gang, sagte der Sachverständige. "Der Angeklagte hat einen leichten und geraden Gang." Er sei federnd unterwegs. Außerdem habe er gerade Schultern. Der Mann auf dem Video, der eine FFP2-Maske, eine Brille, einen Schal und eine Kappe trug, habe hingegen abfallende Schultern. Beide hätten einen leichten Bauchansatz.
![](/newspic/picid-2921044-20250216093307.jpg)
Am Abend gibt es die erste Viererrunde von Kanzlerkandidaten in der deutschen Fernsehgeschichte: In der Redeschlacht trifft Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD auf seinen Herausforderer von der Union, Friedrich Merz. Vervollständigt wird das sogenannte Quadrell von den Kanzlerkandidaten der Grünen und der AfD, Robert Habeck und Alice Weidel. Insbesondere die Themen Wirtschaft und Migration dürften bei dem politischen Schlagabtausch kontrovers diskutiert werden.