Ordner greifen wegen Regenbogenfahne ein – UEFA weist Vorwürfe zurück
Frankfurter Rundschau
Beim EM-Viertelfinalspiel zwischen Tschechien und Dänemark in Baku wird zwei dänischen Fans die Regenbogenfahne von Ordnern abgenommen.
Baku - Wieder Ärger um die Regenbogenfarben bei der EM 2021. Im Vorfeld der Viertelfinalspiele der Europameisterschaft hatte die UEFA, Veranstalterin der Spiele, seinem EM-Sponsor Volkswagen untersagt, in Baku wie zuvor Werbebanden in Regenbogenfarben zu verwenden. Gleiches galt für das am Vortag in St. Petersburg ausgetragene Duell zwischen der Schweiz und Spanien. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP verwies der Verband zur Begründung auf in Aserbaidschan und Russland geltende Gesetze. Die Regenbogenfarben sorgten trotz des Verbots auch im EM-Viertelfinale in Baku für Aufsehen - obwohl sie gar nicht großflächig zu sehen waren. Vor dem Anpfiff des Spiels von Dänemark gegen Tschechien am Samstag war auf Fotos zu sehen, wie zwei Ordner heftig mit dänischen Fans diskutierten. Diese hatten eine kleine Regenbogenfahne mit ins Olympiastadion gebracht. Die Fahne war kurz drauf verschwunden. Die Europäische Fußball-Union UEFA teilte am Samstagabend auf Anfrage der dpa mit, weder die Ordner in Baku noch in anderen EM-Stadien angewiesen zu haben, Regenbogenflaggen zu konfiszieren. Nach ersten Informationen seien die betreffenden Fans „stark alkoholisiert“ gewesen und von anderen Fans aggressiv angegangen worden. Anschließend hätten die Ordner nach UEFA-Angaben eingegriffen. Die Fans habe trotz ihres Zustandes auf der Tribüne bleiben dürfen, hieß es in der UEFA-Mitteilung außerdem. Die Fahne sei zurückgegeben worden. Diese Darstellung wird in sozialen Medien, wo der Vorfall heftig diskutiert wird, stark angezweifelt. Die Fans, denen die Flagge abgenommen wurden, wirkten auf den bekannten Bildern keinesfalls stark alkoholisiert.More Related News