Omikron-Subtyp breitet sich in Deutschland aus: Doch wie gefährlich ist BA.2?
Frankfurter Rundschau
Eine Corona-Studie soll zeigen, dass sich die Omikron-Subtypen BA.2 und BA.1 teils deutlich voneinander unterscheiden.
Frankfurt – Die Omikron-Variante des Coronavirus hat seit Ende November 2021 für eine rasante Zunahme der Neuinfektionen gesorgt, auch in Deutschland. Neue Maßnahmen sollten die Ausbreitung der Virus-Variante bremsen und eine Überlastung des Gesundheitssystems abwenden. Omikron gilt im Vergleich zu Delta als milder, zu einer befürchteten Überlastung kam es nicht – hierzulande sollen die Corona-Regeln zum „Freedom Day“ am 20. März fallen.
Doch der Corona-Expertenrat der Bundesregierung wies bereits im Februar darauf hin, dass sich neben dem vorherrschenden Omikron-Typ BA.1 ein weiterer Subtyp ausbreitet, der zu einer Verlängerung der Infektionswelle führen könnte. BA.2 soll einer Studie zufolge nicht nur deutlich ansteckender sein, sondern auch zu schwereren Krankheitsverläufen führen.
„Wir müssen BA.2 sehr gut im Auge behalten“, schrieb der Intensivmediziner Christian Karagiannidis auf Twitter. Das Mitglied des Expertenrats teilt dabei ein Preprint eines internationalen Forschungsteams. „Es scheint biologische Unterschiede zu BA.1 zu geben“, fügte Karagiannidis hinzu. Doch was wollen die Forschenden, die überwiegend aus Japan kommen, herausgefunden haben? In der Studie, die noch von Fachleuten begutachtet werden muss, heißt es, dass sich der Omikron-Subtyp BA.2 in bestimmten Eigenschaften deutlich von BA.1 unterscheidet.
Zu den Unterschieden gehören demnach eine wohl deutlich höhere Übertragbarkeit von BA.2 sowie Differenzen in der Immunantwort und Pathogenität, also der Fähigkeit, Krankheiten auszulösen. Etwa sei die Reproduktionszahl, die angibt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt, um den Faktor 1,4 höher als bei BA.1.
Der Subtyp habe bei den Versuchen auch „deutlich mehr“ Schäden im Lungengewebe und den Atemwegen verursacht. Das Eindringen in menschliche Zellen falle zudem leichter. Weniger deutlich waren die Unterschiede, was die Immunantwort des Körpers angeht. Beide Typen seien sowohl gegen die Antikörper von Genesenen als auch von Geimpften „hochgradig resistent“. Darüber hinaus zeigte sich BA.2 „fast vollständig resistent“ gegen Arzneien auf Basis sogenannter monoklonaler Antikörper.