
Niedersachsen setzt Abschiebungen in Iran aus
n-tv
Als erstes Bundesland wird Niedersachsen vorerst keine Menschen mehr in den Iran abschieben. Innenminister Pistorius begründet den Schritt mit der "katastrophalen Menschenrechtslage" in dem Land infolge der anhaltenden Proteste - und will, dass weitere Länder nachziehen.
Wegen des gewaltsamen Vorgehens von Sicherheitskräften gegen Proteste im Iran wird Niedersachsen vorerst keine Menschen mehr in das Land abschieben. Innenminister Boris Pistorius kündigte zudem an, bei der nächsten Innenministerkonferenz für einen allgemeinen Abschiebestopp werben und einen entsprechenden Beschlussvorschlag einbringen zu wollen. "Die Menschenrechtslage ist katastrophal und die Lage wird jeden Tag dramatischer", sagte der SPD-Politiker.
Die nächste Innenministerkonferenz ist vom 30. November bis zum 2. Dezember. Abschiebungen in den Iran hat es nach Pistorius' Angaben aus Niedersachsen in den vergangenen Jahren kaum gegeben. 2020 und 2021 wurden demnach insgesamt zwei Männer abgeschoben.
Auslöser der Demonstrationen im Iran war der Tod der 22-jährigen Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.