NHL knickt ein und verbietet Regenbogentrikots
n-tv
Die Eishockey-Profiliga NHL in den USA schafft nach langem Hickhack Aufwärmtrikots in Regenbogenfarben ab. Pride-Shirts dürfen noch getragen werden, aber auf dem Eis sind sie verboten. Auch Wladimir Putin spielt eine Rolle.
Nach der Diskussion um die Pride Night ist die Eishockey-Profiliga NHL eingeknickt und hat spezielle themenorientierte Aufwärmtrikots verboten und abgeschafft, darunter auch die mit Regenbogenfarben. Das Tragen der Jerseys habe für "Ablenkung" gesorgt, erklärte NHL-Commissioner Gary Bettman nach der Entscheidung.
Bei verschiedenen Themenabenden (Pride Night, Black History Night, Military Appreciation Night, Hockey Fights Cancer) trugen NHL-Spieler bislang spezielle Trikots. So wurde von den Klubs bei der sogenannten Pride Night ein Signal für sexuelle Gleichberechtigung gesendet. Da sich einige wenige Profis weigerten, diese zu tragen - etwa Ilja Ljubuschkin (Buffalo Sabres), Iwan Proworow (ehemals Philadelphia Flyers) oder James Reimer (San Jose Sharks) -, kam es zu Diskussionen.
Ljubuschkin und Proworow wehrten sich unter anderem gegen das Pride-Zeichen, weil den Russen Konsequenzen drohen in der Heimat. Das Kreml-Gesetz gegen "homosexuelle Propaganda", im Dezember vom Staatspräsidenten Wladimir Putin unterzeichnet, sorgt dafür, dass es wiederholt Nebengeräusche gibt, wenn sich Teams in der nordamerikanischen Profiliga für sexuelle Gleichberechtigung einsetzen wollen. Bereits im Januar hatte Proworow das Aufwärmen im Regenbogentrikot boykottiert - allerdings aus anderen Gründen. "Meine Entscheidung ist, mir selbst und meiner Religion treu zu bleiben. Das ist alles, was ich dazu sagen werde", erklärte der Verteidiger damals.