![Neue Feuerpause im Sudan vereinbart](https://bilder2.n-tv.de/img/incoming/crop24198805/3131328382-cImg_16_9-w1200/412372036.jpg)
Neue Feuerpause im Sudan vereinbart
n-tv
Mehrere Male haben die Konfliktparteien im Sudan bereits Feuerpausen vereinbart, immer wieder werden sie gebrochen. Nun gibt es den nächsten Versuch. Er folgt auf schwere Attacken in einem der ärmsten Viertel der Hauptstadt - mit Menschen, die keine Chance haben zur Flucht.
In Sudan haben Armee und RSF-Miliz inmitten anhaltender Kämpfe erneut eine Waffenstillstandsvereinbarung abgeschlossen. Die USA und Saudi-Arabien teilten Samstagabend mit, beide Seiten hätten sich auf eine 72-stündige Feuerpause verständigt, die am Sonntagmorgen beginnen sollte. In dem am 15. April offen ausgebrochen Machtkampf zwischen Armee und paramilitärischer Rapid Support Forces (RSF) RSF-Miliz sind bisher mehrere Feuerpausen vereinbart worden, die jedoch immer wieder gebrochen wurden.
Bei Luftangriffen der Armee auf die sudanesische Hauptstadt Khartum sind nach offiziellen Angaben 17 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Rund 25 Häuser seien im Stadtteil Mayo im Süden der Hauptstadt zerstört worden, teilte die Gesundheitsbehörde mit und bestätigte die Berichte von Anwohnern. Die regulären Streitkräfte haben die Lufthoheit über Khartum und die angrenzenden Städte Omdurman und Bahri. Die RSF wiederum hat sich in den Wohngebieten verschanzt. Am Freitag und Samstag hat die Armee offenbar ihre Luftangriffe verstärkt und mehrere Wohnviertel beschossen.
Bislang sind durch die Kämpfe nach Angaben des sudanesischen Gesundheitsministers über 3000 Menschen getötet und über 6000 verletzt worden. Rund 2,2 Millionen Menschen wurden im Zuge der Kämpfe vertrieben. Hunderttausende Menschen sind in die Nachbarländer geflohen - allein mehr als 270.000 in den Tschad. Beobachter befürchten eine Destabilisierung der gesamten Region.