Nach Verwüstung: Aufräumen auf Friedhof hat begonnen
n-tv
Groß Varchow (dpa/mv) - Nach den enormen Verwüstungen auf dem Friedhof in Groß Varchow (Mecklenburgische Seenplatte) haben dort Aufräumarbeiten begonnen. Ein Drittel der umgestoßenen oder beschädigten Gräber sei meist von Angehörigen wieder repariert worden, sagte Bürgermeister Thomas Diener (CDU) am Montag. Auf dem Friedhof waren in der Nacht zum 20. Oktober mehr als 60 Gräber beschädigt worden. Die Polizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe und hat zwei 14-jährige Mädchen als Tatverdächtige ermittelt.
"Wir sind immer noch schockiert über diese Tat", sagte Diener. Am Sonntagabend hätten sich etwa 150 Bewohner und Betroffene zu einer Kerzenandacht am Friedhof getroffen. "Eine Familie ist am Sonntag sogar mit einem Minibagger gekommen, um den Grabstein wieder aufzurichten", sagte Diener. Die Schäden werden in einigen Fällen noch genauer geprüft. Da es nicht für alle Gräber noch Ansprechpartner gibt, wird ein Teil vermutlich von Gemeinde und Feuerwehr wieder repariert. "Hier geht aber "gut" vor "schnell"", sagte Diener mit Blick auf die Standsicherheit älterer Grabsteine.
Die Mädchen wurden laut Polizei über Spuren und Hinweise als Tatverdächtige ermittelt. Sie gehörten zu einer Gruppe aus einem anderen Bundesland, die in der Region war. Das Motiv sei noch unklar. "Wir bezweifeln, dass das die Mädchen allein waren", sagte der Bürgermeister. Dazu seien die Steine zu schwer und Schäden zu hoch. Die Polizei schätzte den Sachschaden auf mehr als 50.000 Euro.