Nach Klage gegen DFB – Scharfe Kritik an Schiedsrichter Manuel Gräfe
Frankfurter Rundschau
Manuel Gräfe gehörte zu den besten Schiedsrichtern Deutschlands. Aufgrund der Altersgrenze musste er aufhören, will das aber nicht akzeptieren. Von seinen Ex-Kollegen hagelt es Kritik.
Frankfurt – Es waren emotionale Momente im Signal Iduna Park in Dortmund: Nachdem Schiedsrichter Manuel Gräfe das letzte Bundesliga-Spiel seiner Karriere gepfiffen hatte, wurde er von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen gebührend verabschiedet. Auch seine Frau und seine Kinder waren mit auf dem Feld, die Spieler applaudierten. Gräfe war definitiv einer der beliebtesten deutschen Schiedsrichter, der seine Spiele eigentlich immer im Griff hatte. Doch mit 47 Jahren ist für ihn nun Schluss – die Altersgrenze, die der DFB festgelegt hat. Manuel Gräfe, möchte das aber nicht einfach akzeptieren, denn er hätte noch gerne ein oder sogar zwei Jahre weitergemacht. „Ich verklage den DFB wegen Altersdiskriminierung“, erklärt Gräfe vor einigen Wochen gegenüber dem Zeit-Magazin. „Der DFB nimmt mir das, was mir Freude macht. Natürlich gibt es auch finanzielle Verluste, ich werde versuchen, wenigstens diese geltend zu machen“, so Gräfe. Bei seinen ehemaligen Kollegen stößt dieser Schritt auf Unverständnis. „Ich finde es egoistisch zu sagen: Aber ich möchte weitermachen, ich bin eigentlich viel zu wichtig für den Fußball“, sagte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann im Podcast Sprengerspricht #media&sports. „Das sind nicht meine Werte, die vertrete ich nicht.“ Manuel Gräfe hat inzwischen erklärt, dass es ihm nicht darum gehe, auf den Platz zurückkehren zu wollen, sondern einfach um den Grundsatz. Doch Gagelmann kann diesen Schritt nicht verstehen: „Wir haben von diesem System profitiert, wir sind aufgestiegen, weil ein Schiedsrichter aufgehört hat“, sagte er mit Blick auf die Altersgrenze des DFB.More Related News