Nach der Unwetterkatastrophe: Mehr als 170 Tote - Hoffnung auf Rettung Überlebender sinkt
Frankfurter Rundschau
Nach der Flutkatastrophe gehen Aufräumarbeiten und Schadensprüfungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz weiter. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst.
Frankfurt/Main - Sabine Lackner, Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), sieht kaum noch Chancen, knapp eine Woche nach den Überschwemmungen im Westen Deutschlands Überlebende zu finden. „Wir suchen aktuell noch nach Vermissten, etwa beim Räumen der Wege oder Auspumpen der Keller“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Zu diesem Zeitpunkt ist es aber leider sehr wahrscheinlich, dass man Opfer nur noch bergen kann, nicht mehr retten.“ Die Zahl der Hochwasser-Todesopfer war innerhalb knapp einer Woche bis zum Dienstag auf mindestens 170 gestiegen. Aus Rheinland-Pfalz wurden 122 und aus Nordrhein-Westfalen 48 Unwetter-Tote bestätigt. Auch am Dienstag (20.07.2021) wurden noch Menschen vermisst - allein 155 im besonders betroffenen Kreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz. 40.000 Menschen galten dort als betroffen von den Folgen des verheerenden Hochwassers und der Flut. THW-Vize Lackner warnte vor schnellen Schuldzuweisungen, wonach ein besseres Warnsystem Tote hätte verhindern können. „Natürlich werden wir die Abläufe aufarbeiten müssen. Aber ich finde diese Debatte drei bis vier Tage nach der Katastrophe unglücklich.“ Sie riet davon ab, „jetzt von Versagen zu sprechen und Schuldige zu suchen“. Nach wie vor stünden viele Menschen vor den Trümmern ihrer Existenz, viele Maßnahmen der Unterstützung liefen noch.More Related News