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Myanmar verliert Kontrolle in Grenzregion zu China
n-tv
Die Kämpfe in Myanmar weiten sich aus. Nachdem bewaffnete Rebellengruppen bei Attacken auf Außenposten viele Soldaten töten, meldet das Militär den Verlust mehrerer Städte im Norden des Landes. Derweil fordert Peking eine "sofortige" Waffenruhe.
Myanmars Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über eine strategisch wichtige Stadt im Norden des Landes an der Grenze zu China verloren. "Regierung, Verwaltungs- und Sicherheitsorgane sind nicht länger vor Ort", erklärte ein Sprecher der Militärjunta mit Bezug auf die Stadt Chinshwehaw. Im gesamten Bundesstaat Shan war es in den vergangenen Tagen zu Kämpfen zwischen einer Allianz von Rebellengruppen und der Armee gekommen.
Die Kämpfe hatten am vergangenen Freitag begonnen und breiteten sich im gesamten Bundesstaat Shan aus. In der Region ist ein Milliardenprojekt zum Bau einer Eisenbahntrasse als Teil der von China angestoßenen Infrastrukturinitiative Neue Seidenstraße geplant. Mehr als ein Viertel des Handels zwischen Myanmar und China wurde nach Angaben der Junta diesen Sommer über Chinshwehaw abgewickelt.
Die Ta'ang National Liberation Army (TNLA), die Arakan Army (AA) und die Myanmar National Democratic Alliance Army (MNDAA) erklärten, sie hätten mehrere Militärstellungen und wichtige Straßen eingenommen, die Myanmar mit seinem größten Handelspartner China verbinden. Insgesamt hätten sie die Kontrolle über vier Städte erlangt, neben Chinshwehaw seien dies Hpuang Seng, Hsenwi und Kyukok, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Dabei seien dutzende Militärangehörige getötet worden. In den Städten Hsenwi und Kunlong dauerten die Kämpfe demnach an.