Mischa, der große Bruder
Frankfurter Rundschau
Mischa Zverev, der Mann an seines Bruders Seite – „Er ist ein ganz ausgeschlafener Typ“ – ist in vielen Rollen gefordert, neuerdings auch als Manager.
Es war schon eine ziemlich bittere Pointe, dass sich Mischa Zverev im denkwürdigsten Augenblick der langen familiären Tennisgeschichte weit, weit weg von seinem Bruderherz Alexander befand. Der jüngere Zverev-Bruder stürmte bei den olympischen Geisterspielen von Tokio unbeirrt und kompromisslos zur Goldmedaille, er schlug auf dem Weg dahin sogar den hohen Favoriten Novak Djokovic aus dem Rennen – und Mischa, der eigentlich ewige Begleiter, saß einerseits „wahnsinnig stolz“, andererseits „echt frustriert“ in einem TV-Studio von Eurosport in München. „Ich wäre natürlich unheimlich gerne dabei gewesen“, sagt der 34-jährige, „so einen Moment willst du live miterleben und genießen.“ Kaum waren die Tränen über den anrührenden Triumph getrocknet, organisierte der umtriebige Mischa allerdings schon wieder den Empfang in der Heimat – kurzerhand ließ er für das erste Wiedersehen in München sogar die Eltern Alexander senior und Irina aus Monte Carlo einfliegen. In New York sind die beiden Brüder nun wie selbstverständlich wieder vereint – Alexander siegt auch auf der schillernden Grand-Slam-Bühne im Big Apple weiter mit Konsequenz und gefestigtem Selbstvertrauen, am Montag rückte er mit einem klaren Drei-Satz-Sieg über den gefährlichen Südtiroler Jannik Sinner ins Viertelfinale vor und trifft nun auf den Südafrikaner Llyod Harris.More Related News