Mindestens vier Tote bei Zugunglück in Bayern
DW
Nahe Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern ist ein Zug entgleist. Mehrere Waggons stürzten zur Seite. Vier Menschen kamen ums Leben, viele wurden verletzt. Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Bei einem Zugunglück im oberbayerischen Garmisch-Partenkirchen sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungskräfte gehen von 40 Verletzten und drei Schwerverletzten aus. Das sagte ein Polizeisprecher am Samstag an der Unfallstelle. Es werde noch immer eine "einstellige" Zahl von Menschen vermisst. Das Unglück ereignete sich am Freitag bei Burgrain auf der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und München.
Der Regionalzug war gegen Mittag verunglückt. Angaben zur Ursache liegen der Polizei bislang nicht vor. Sämtliche Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr in der Region waren im Einsatz. Auf Luftbildern ist zu erkennen, dass der Zug mit Doppelstockwagen auf einer einspurigen langgezogenen Kurve unterwegs war.
Der Streckenabschnitt liegt erhöht auf einem Bahndamm, mehrere Waggons rutschten vom Damm in einen kleinen Bach. Die viel befahrene Bundesstraße B2 führt genau daran vorbei. Drei Waggons waren umgekippt. "Die Menschen wurden durch die Fenster gezogen", sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Unter den Verletzten seien "alle Altersgruppen".
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich erschüttert und tief betroffen: "Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer und wünschen allen Verletzten rasche Genesung", schrieb der CSU-Chef bei Twitter. Unter den Passagieren befanden sich nach Angaben einer Lokalzeitung zahlreiche Schulkinder. Die Deutsche Bahn sprach den Angehörigen der Opfer ebenfalls ihr tiefes Mitgefühl aus. Über die Ursache des Unfalls könne noch keine Aussage gemacht werden, teilte das Unternehmen in Berlin mit.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser machte sich am Freitagabend ein Bild von der Lage nach dem Unglück. "Ich bin zutiefst erschüttert", sagte die Ministerin. "Es ist eine furchtbare Katastrophe." Sie sei gekommen, um das tiefe Mitgefühl der Bundesregierung auszudrücken. Dieses gelte vor allem den Angehörigen, Familien und Freunden der Todesopfer, sagte Faeser. Sie sei aber auch gekommen, um ihre Solidarität mit den Rettungskräften zu zeigen und den Verletzten ihren Genesungswünsche auszudrücken. Es seien 650 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, die Großartiges geleistet hätten. Binnen einer Stunde seien alle Verletzten geborgen und in Krankenhäuser gebracht worden.